Kurzbeschreibung:
Eine Reise durch das Leben, die Musik und das Denken von Glenn Gould (1932-1982), einem der wichtigsten und bis heute legendären Pianisten.
Jurybegründung:
Autor und Regisseur Michael Stegemann, der bereits 1992 eine Gould-Biografie geschrieben hat, ist regelrecht eingetaucht in das vielschichtige und umfangreiche Originalmaterial des kanadischen Piano-Genies. Dabei ist eine Collage aus Musik, Original-Ausschnitten und –Kommentaren, Presse-Artikeln, nachgespielten Szenen und Interview-Fragmenten entstanden, die für die Kategorie „Information“ Maßstäbe setzt. Der Hörer ist gefordert und fasziniert zugleich. Spielerisch erschließt sich das komplexe Wesen Goulds. Dessen wachsende Abneigung gegen den Konzertbetrieb und die gleichzeitige Faszination über die Möglichkeiten im Studio wird fast schon körperlich fühlbar. „The Glenn Gould Trilogy“ versinkt nicht im Strom der Möglichkeiten, sondern führt auch Nicht-Gouldianer an diesen einzigartigen Musiker heran. Eine schwierige Gratwanderung zwischen Wissens-Vermittlung und Tonerlebnis, die Michael Stegemann trittsicher gemeistert hat und dem komplexen Sujet Glenn Gould überaus gerecht wird.
Vita:
Prof. Michael Stegemann (*1956) studierte Musikwissenschaft, Romanistik, Philosophie, Kunstgeschichte und Komposition in Münster und Paris. Nach seiner Promotion arbeitete er zunächst als freier Autor und Moderator, schrieb rund zwei Dutzend Hörspiele und realisierte mehrere große Sendereihen. Er wurde 2002 auf den Lehrstuhl für historische Musikwissenschaft an die Universität Dortmund berufen und 2007 mit dem Deutschen Kritikerpreis in der Kategorie Hörfunk ausgezeichnet.